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Ästhetische Feldforschung zur Kirche St. Peter und Paul in Cappel im Landkreis Cuxhaven und zur darin befindlichen Barockorgel von Arp Schnitger aus dem Jahr 1680.

Die Kirche in Cappel: LINK

Innenansichten der Kirche: LINK

Die Arp Schnitger Orgel: LINK

Klangbeispiele der Arp Schnitger Orgel: LINK

Die Glocken der Kirche: LINK

Der Friedhof der Kirche: LINK

Dokumente zu Kirche und Orgel: LINK

Intermediale Forschung: LINK

Ästhetische Feldforschung: LINK


Die St. Peter- und- Paul- Kirche in Cappel wurde im 13. Jahrhundert gegründet und steht mitten im Dorf auf einer Wurt. Ihr Entstehen aus einer Kapelle hat dem Ort Cappel den Namen gegeben.

Audio in der Leiste startet Klang der Schnitger-Orgel

Der Kirchensaal wurde im schlichten klassizistischen Stil mit einer Westempore versehen, die an den Süd- und Nordwänden weitergeführt ist. Ursprünglich reichten die Emporen bis in die Mitte des Kirchenschiffs, sie wurden bei der großen Renovierung 1963-65 verkürzt. Die Ostwand schließt mit einem hohen Kanzelaltar.

Der Kirchensaal ist mit einer flachen Tonnendecke aus Holz überwölbt, die ursprünglich mit goldenen Sternen bemalt war.







Die in Messing gegossenen Türdrücker als Fischgestalt (aussen) und Engelsgestalt (innen) wurden 1964 nach Entwürfen des Bremer Künstlers Franz Bolze (1902-1976) gegossen.



Die beiden Buntglasfenster in der Ostwand stellen die frühchristlichen Märtyrer Paulus und Johannes dar. Die Fenster sind eine Stiftung aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg.






Der breite Abendmahlstisch ist aus getäfeltem Holz gearbeitet. Seitlich wird das Retabel von zwei korinthischen Säulen flankiert. Oberhalb des Schalldeckels erhebt sich eine Attika, auf deren Gesims die Figuren des auferstandenen Christus und zweier Engel stehen, die vom Orgelprospekt stammen.

Die gusseisernen Altarleuchter und das Kruzifix sind nach Entwürfen des preußischen Oberbaurats Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) Berlin, gefertigt.

Bei Ausschachtungsarbeiten wurden 1964 in ca. 1,5 Meter Tiefe unter dem Kirchenfußboden Fragmente des Gusskerns eines Bronze-Taufbeckens gefunden, das an Ort und Stelle gegossen worden war.

Unten läuft eine Doppelranke um den Kessel, der von vier Figuren getragen wird. An oberen Rand verläuft eine romanische Rundschrift, die das Gießdatum mit "Weihnachten 1266" anzeigt.
Somit ist das Cappeler Taufbecken die älteste datierte Tauffünte des norddeutschen Raums.

Sechs Grabplatten aus dem 16. und 17. Jahrhundert schmücken beidseitig die Innenwände des Kirchschiffs und prägen den schlichten Raum. Ursprünglich lagen sie im Fußboden des Kirchenraums. Um sie vor Abnutzung zu schützen, wurden diese Grabplatten in der Kirche aufgestellt.
Die detailreich ausgearbeiteten Platten zeugen von den ehemals reichen Familien des Landes Wursten.

Die drei Grabplatten an der Nordwand gehören zur Familie Faust (Fouwes). Die älteste stammt von 1544; es ist ein flächendeckend beschrifteter Stein, unter dem sieben Familienmitglieder begraben lagen.

Eine von sechs Deckenlampen.




Wendeltreppe, die vom Kirchenraum auf die West-Empore zur Orgel führt.

Die Feldforschung zum Ort Cappel, vollzieht einen zweifachen Zoom von Außen nach Innen und von der der Totalen ins Detail.



Zur Arp Schnitger Orgel von 1680: LINK

Das Instrument gilt heute als eines der am besten erhaltenen Instrumente Schnitgers mit einer unveränderten Intonation.