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Kunst und Heimatforschung


Die Vernetzung von Kunst und Heimatforschung am exemplarischen Beispiel des Projektes "bremen:AN:sichten":

„Das Staatsarchiv Bremen verwahrt Bremens historische Überlieferung und das archivwürdige Schriftgut der öffentlichen Einrichtungen des Landes und der Stadt Bremen. ln dieser Funktion hat das Staatsarchiv in umfangreicher Weise auch Schrift- und Bildgut des Bremer Medienkünstlers Michael Weisser in seinen Bestand übernommen. Diese Dokumente sind als exemplarischer Beitrag zur entstehenden Computerkultur zu werten.“

Beßling: Herr Weisser - mit diesen Worten beschreibt der Leiter des Staatsarchivs Bremen Prof. Dr. Elmshäuser in einer Expertise ihre Arbeit. Er nennt Sie “Medienkünstler“. Was unterscheidet den Medienkünstler vom klassischen Bildenden Künstler der malt, zeichnet und Grafiken druckt?

Weisser: Als Künstler arbeitet man eigentlich immer mit Medien. Wenn man heute den Begriff „Medienkunst“ verwendet, dann sind die neuen, digitalen Medien und die besondere Qualität ihrer Vernetzung gemeint.

Bessling: Das Staatsarchiv war an ihrem Schrift-Werk aber auch an ihren Bildern zum Thema Bremen interessiert. Dort heißt es: „Von besonderer Bedeutung im Schaffen des Medienkünstlers Weisser ist sein ambitioniertes Projekt „bremen:AN:sichten“, in dem er seit 2000 Atmosphären, Architekturen und Themen der Hansestadt digitalfotografisch und akustisch erfasst, künstlerisch komprimiert und den gewonnenen „Spirit“ in Ausstellungen präsentiert.“ Wie kam es zu dieser Arbeit und worum geht es bei diesem Projekt mit regionalem Bezug?

Weisser: Das Bremen-Projekt basiert auf dem Prinzip der Ästhetischen Feldforschung, das ich in vielen Weltreisen entwickelt habe. Der Verlauf ist so: Ich setze mir ein Thema wie die „Moais“ auf der Osterinsel oder das Steingebilde „Mushroom“ im Naturpark von Timna in Israel oder den „Yellowstone Park“. Dann reise ich an diesen Ort, fotografiere, nehme Klänge auf und versuche für mich (!) den „Spirit“ des Ortes zu erfassen. Aus diesen Bildern und Klängen komprimiere ich ein Werk. Das Werk versuche ich zu präsentieren und zu verkaufen um neue Forschungsreisen finanzieren zu können.

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Staatsarchiv Bremen am 30.4.2019

Sehr geehrte Damen und Herren –
Über den Preis, den Sie mir heute für mein Werk „Rice.de/bremenANsichten“ verleihen, freue ich mich, und ich danke ihnen für diese hohe Wertschätzung meiner künstlerisch-forschenden Arbeit.
Wichtig ist mir dabei der Umstand, dass Sie, als eine
auf die Vergangenheit gerichtete Forschungsgemeinde, mit diesem Preis ihr Interesse an der Zukunft von wissenschaftlicher Arbeit und Vermittlung in der kommenden, digitalen Gesellschaft hervorheben.
Mit dieser Entscheidung denken Sie auch über andere, neue Formen nach, die über den klassischen Text mit der illustrierenden Abbildung hinausgehen.

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Eine neue Form von "Findbuch" als Interview durch Mitarbeiter des Staatsarchivs Bremen.

Schriften des Staatsarchivs Bremen - Band 58
Erschienen zur Ausstellung "bremen:AN:sichten"
exklusive Bildfelder im Posterformat
170x240mm, 20 Abb 4/4 Farbe, 17 QR-Codes
ISBN 978-3-925729-83-6



NEUERSCHEINUNG Sommer 2020:

Michael Weisser, "Die Zukunft der Heimatforschung in der digital-vernetzten, intermedialen Gesellschaft". In:
Elmshäuser / Kloft / Nettmann / Wefer / Weisser, "Was ist Heimat?", Jahrbuch der Wittheit 2019, Staatsarchiv Bremen 2020. ISBN


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