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Cafe Stecker - Bremen
Die kleine Konditorei
Ihre Geschichte


Die Geschäfts-Meldebescheinigung von 1908:
"Bezeichnung des gemeldeten Geschäfts oder Berufs: Conditorei. Der Beginn vorstehenden Geschäfts in der Stadt Bremen ist heute angemeldet. Bremen, den 9. Oktober 1908."

Die Schankerlaubnis von 1909:
"Dem Conditor Friedrich Wilhelm August Martin Stecker, geboren am 11. November 1882 in Bielefeld, wird die Erlaubnis erteilt, im Hause Frankenstraße 64/66 alkoholfreie Getränke auszuschenken. Zu Schankzwecken darf nur die Halle benutzt werden. Bremen, den 8. Juni 1909. Die Polizeidirektion." 1)

Die Aufnahme-Urkunde von 1916:
"Der Konditor Friedrich Wilhelm August Martin Stecker wohnhaft hierselbst, geboren am 11. November 1882 in Bielefeld sowie seine Ehefrau Caroline Luise Charlotte gebörere Frans und folgende von ihn kraft elterlicher Gewalt gesetzlich vertretene Kinder 1. Hans Wilhelm, geboren am 20. März 1911 in Bremen, 2. Margarate Luise, geboren 12. Oktober 1913 in Bremen haben mit dem Zeitpunkt der Aushändigung dieser Urkunde die Staatsangehörigkeit in der Freien Hansestadt Bremen durch Aufnahme erworben. Die Aufnahme erstreckt sich nur auf die vorstehend aufgeführten Familienangehörigen. Bremen, den 1. November 1916. Die Polizeidirektion."

Das Firmenwagen der Marke Dürkopp mit der Aufschrift: "Konditorei & Cafe Wilh. Stecker Hansastr. 64/66".

Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus in der Knochenhauer Str. 14 mit den alten Einzelschildern: "Konditorei Stecker" und "Schlachterei Haferf".
Das Haus wurde 1551 als Wohn und Geschäftshaus im Stil der Renaissance errichtet und erhielt bei einem Umbau 1742 eine Rokokofassade. Im Jahr 1824 war der Freischlachter J. A. Koch Besitzer des Hauses und um 1914 der Fleischermeister J.F.H. Steuber.
Das Foto aus den 1930er Jahren zeigt die Beschriftung "Konditorei + Cafe STECKER", sowie rechts und links vom Fenster zwei in den Putz eingearbeitete Medaillen: "Ehrenpreis 1895" und "Goldene Medaille 1895". 1906 erwarb die Familie Stecker das Haus und richtete dort eine Konditorei ein.
Die seit 1908 in der Hansastraße 64/66 vom Unternehmensgründer Wilhelm Stecker und seiner Ehefrau Caroline betriebene Conditorei und Cafe wurde 1944 zerbombt und aufgegeben.
Das Haus "Konditorei & Cafe Stecker" in der Knochenhauerstr. 14 blieb in den Kriegen 1914-1918 und 1933-1945 unversehrt und wurde im Jahre 1948 neu eröffnet.
Bis zum Jahr 2000 blieb der Betrieb in den Händen der Familie Stecker, wurde 2007 vom Konditormeister Bernard Timphus erworben und renoviert. 1973 wurde das Bauwerk als erhaltenswert unter Denkmalschutz gestellt.

Ansicht des Eingangs vom Wohn- und Geschäftshaus "Stecker" in der Knochenhauer Str. 14 in Bremen. Das Giebelhaus Nr. 14 (Nordseite) des Fleischermeisters J. F. H. Steuber.
Zur Erweiterung der Produktionsräume wurden die Häuser in der Knochenhauer Str. 14 und das dahinter liegende Haus in der Herdentorswallstraße 70-71 miteinander verbunden.

Die Arbeiten zur Meisterprüfung von Hans-Wilhelm Stecker (geb. 1911)

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1) Im Jahr 1926 wurde die 1878 vom Bauunternehmer Carl Philip Weiland als Bordellstraße bebaute Helenenstrasse in Frankenstraße umbenannt. Prostitution war auf Druck der Bremer Frauenbewegung untersagt und die Häuser wurden geschäftlich anderweitig vermietet. Im Haus 64-66 wollte Hans-Wilhelm Stecker einen Ausschank für nicht alkoholische Getränke eröffnen und beantragte dazu im Jahr 1909 eine Schankerlaubnis, die ihm vom Polizeiamt erteilt wurde.
Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde die Prostitution ab1934 wieder erlaubt. Im Jahr 1936 erfolgte die Rückbenennung der Frankenstraße in Helenenstraße und Stecker gab seinen dortigen Schankbetrieb auf.

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Feldforschung bei Stecker/Bremen :

Per 1.5.2020 - Skizzen zum Projekt
Ideensammlung zur speziellen Bremen-Schokolade


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