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Vor einer verschlossenen Kirche stehen und ihre Vielfalt, Schönheit und Klänge dennoch über den QR-Code am Eingang virtuell erleben können.

Ästhetische Feldforschung zur Kirche St. Peter und Paul in Cappel im Landkreis Cuxhaven und zur darin befindlichen Barockorgel von Arp Schnitger aus dem Jahr 1680.

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Aus der Ästhetischen Feldforschung entstanden drei bildnerische Werke:
1362 - "Die Innen/Außen/Differenz", 2016, Cappel, St. Peter und Paul, Edit 3/3, 100x100cm, Inkjet auf Leinen auf Keilrahmen.
Die horizontale Kompression von 10 Einzelbildern und deren vertikale Schichtung ergeben ein Werk, das Formen und Farben zu einem neuen Bild verschmilzt und darin den Spirit des Ortes erfasst.
1569 - "Die betende Gemeinde", 2016, Edit 3/3, 100x100cm, Inkjet auf Leinen auf Keilrahmen.

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Die Orgel von Arp Schnitger:


1363 - "Das klingende Herz", 2016, Edit 3/3, 100x100cm, Inkjet auf Leinen auf Keilrahmen.

> Plan der Arp Schnitger Orgeln >>>


Die Künstler-Publikation: Die Publikation verbindet Fotografien mit ausgewählter Poesie von Rainer Maria Rilke und verknüpft das Druckwerk über QR-Codes mit dem Internet. Dort werden dem Leser künstlerische Erlebnisse in Form von speziellen Musikstimmungen geboten.
"WolkenGestalten". Eine Ästhetische Feldforschung zur Kirche St. Peter und Paul in Cappel im Landkreis Cuxhaven und zur darin befindlichen Barockorgel von Arp Schnitger aus dem Jahr 1680. Format A4, Umfang 56 Seiten, farbig. Herausgegeben von der Kirchengemeinde Cappel 2018.

Michael Weisser
„Der|QR|Code – Hintergründe & Visionen“. Beschreibung, Geschichte, Technik, Nutzung, Gefahren, Grenzen, Visionen und Ästhetik der »schnellen Antwort« im 21. Jahrhundert. Die|QR|Edition – Edit 4, Murnau am Staffelsee 2015. 210 × 210 mm, 200 Abb. s/w u. farbig), 308 Seiten. Softcover: ISBN 978 3 95765 027 6

Michael Weisser
„neugierig:denken!“  - Interviews und Dialoge zum künstlerisch-kreativen und non-linearen Denken  mit Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die|QR|Edition, Murnau am Staffelsee 2016. 210 × 210 mm, 65 Abb., 384 Seiten. Softcover: ISBN 978 3 95765 070 2

Diese Publikation über das kreative Denken beinhaltet ein Interview mit Dr. Diederichs-Gottschalk, das auch als eBook in der WhitePaperCollection vorliegt:

WhitePaperCollection Edit_23_2016  – Im Dialog mit
Dr. Dietrich Diederichs-Gottschalk
ISBN: 978-3-7438-1200-0
Amazon/Kindle >>>

Ausschnitt aus dem Interview von Weisser mit Diederichs-Gottschalk

MW: Ihre aktuelle Forschung richtet sich auf den in Hamburg ansässigen Orgelbauer Arp Schnitger, der als einer der berühmtesten Vollender der norddeutschen  Barockorgel gilt. Ihr besonderes Interesse gilt dabei der Schnitger-Orgel aus dem Jahr 1680 in Cappel bei Neufeld, einem kleinen Ort zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. Welcher Umstand hat ihren Blick auf dieses besondere Thema gelenkt? Was hat Sie motiviert über viele Monate hinweg nicht nur bestehende Literatur zu einem Artikel zu verarbeiten sondern mit großer Mühe an die historischen Quellen zu gehen, alte Handschriften in Archiven zu suchen und zu transkribieren?

DiGo: Manche Dinge stehen einfach vor der Haustür. Und dann bittet man sie hinein. Ich wurde vom Kirchenvorstand Cappel gebeten, einen kleinen Beitrag zu einer Festschrift zu verfassen. Diese Anfrage habe ich gleich positiv beantwortet, meine Frau und ich waren da ja schon Mitglieder in der Cappeler-Schnitger-Orgel-Gesellschaft. Denn wenn man so viel große Kultur in der Nachbarschaft hat, sollte man sich am Erhalt beteiligen.
Da ich nun nicht altbekannte Erkenntnisse wiederholen wollte, habe ich angefangen zu forschen. Das fing mit den interessanten Archivunterlagen an, die offenbar noch niemand zuvor so richtig gelesen und ausgewertet hatte. Und ich begann zu staunen über die vielfältigen Schichten dieser Kunst- und Kulturgeschichte und bin daran gegangen, darüber einen längeren Aufsatz zu schreiben, den ich dann glücklicherweise auch in einem renommierten Jahrbuch veröffentlichen konnte.
Und so konnte ich eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse über eine der bedeutendsten Barockorgeln Deutschlands publizieren, sehr zur Freude der Arp-Schnitger-Gesellschaften und Musikhistoriker.

MW: Wenn man ihren Forschungsbericht zur Schnitger-Orgel in Cappel liest, dann erkennt man im Text neben hoher Sachkenntnis auch ein starkes Engagement, geradezu eine Empathie für dieses Thema. Was verbindet Sie neben dem wissenschaftlichen Wissensdrang auf emotionaler Ebene mit dem Akt der Erforschung dieses Themas?

DiGo: Ich möchte das mal vergleichen mit der Arbeit eines Kriminalisten. Ich suche nach Spuren, rekonstruiere Zusammenhänge und Motive, sammle Indizien und versuche, Beweise für meine Vermutungen zu finden. Und meistens sind das Dinge, die mir größtenteils vollkommen neu sind.
Es ist einfach schön, zu neuen Erkenntnissen zu kommen. Manche Entdeckungen wirken richtig elektrisierend. Forschung dieser Art schult den Geist und prüft das Denkvermögen.
Ja, und ich muss immer wieder quer denken: was wäre, wenn ich das und das entdeckt hätte? Glaubt mir das jemand, oder hält man mich für abgedreht? Es liegt durchaus ein Kitzel darin. Da liegt die emotionale Ebene, man merkt, dass der Geist noch lebendig ist.
Solche Forschung hilft gegen ein abgeklärtes Einschlafen im bekannten Wissen. Und besonders spannend wird es, wenn ich beweisen kann, dass eine vorgegebene Erkenntnis vielleicht doch nur eine vermeintliche ist. Forschung und Phantasie gehören zusammen.

Dietrich Diederichs-Gottschalk
„Ich glaube nicht, dass es in Ihrem Lande eine bessere Orgel gibt“. Die Arp-Schnitger-Orgel in Cappel im Lande Wursten. Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 94 (2015) Bremerhaven 2016.
Sonderdruck: Download >>> PDF

Felicitas Gotschalk, "Mein Odem Gott stets preist. Arp Schnitger 1648-1719, Lebensbilder." Isensee Verlag Oldenburg 2019. ISBN 978-3-7308-1526-7

Mit diesem Buch über das Leben und Wirken des norddeutschen Orgelbauers Arp Schnitger malt die Autorin Felicitas Gottschalk ein sorgsam recherchiertes und mitreißend formuliertes Wortbild zum Werden und Wirken von Orgeln im 17./18. Jahrhundert.
Anhand der Lebensbilder eines der größten Handwerker, Künstler und Manager im Orgelbau wird deutlich, welche große, soziokulturelle Bedeutung die Orgel als emotionales "Organ" in dieser Zeit der Kriege, wirtschaftlichen Nöte, hygienischen Mißstände und Bedrohungen durch die Sturmfluten der Nordsee für die Menschen an der Küste einnahm.
Die tiefe Bedeutung der Barock-Orgeln des Meisters Arp Schnitger ist ohne dieses Buch nicht zu verstehen und nicht zu empfinden. mw