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Marie S. Schwennen-Ueltzen

MW: 1987 - "Marie-will-Heilen" - 2020, Edit 3/3, 100x100cm, Inkjet auf Leinen auf Keilrahmen. Die horizontale Kompression von 10 Einzelbildern und deren vertikale Schichtung ergeben ein Werk, das Formen und Farben zu einem neuen Bild verschmilzt und darin den Spirit des Werkes erfasst.

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"Sieh / meine / Ruhe / nicht / als / Langeweile / oder / Verstumpfen / Nein / Sieh / all dies / als / Impfung / mit / Glück."

"Ich möchte keineswegs alles abschalten, sondern alles Neue einfügen in mein Ganzes, oder mein Ganzes einfügen in das Neue, um insgesamt eine neue Sicht auf alles zu gewinnen." (32)

"Meine Großmutter war die Rettungsinsel, an die ich mich klammern konnte, die lieb zu mir war und gütig." (67)

"Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, dass ich an Gott glaube, aber ich hege eine große Sehnsucht für ihn. Ich hätte so gern, dass es ihn gibt" (78/79)

"Ich entpuppte mich als unfähig, mich in das vorgefundene Gefüge einzuordnen." (88)

"Ich bin eitel durch und durch. Aber sprechen, sprechen möchte ich über etwas anderes." (90)

"Und dabei liebe ich es sehr und sehr, aus dem Nichts etwas zu schaffen, das ein Bündel ist von dem, was tief drinnen in mir gärt und auf den Untergrund gebracht eine neue Wirkung haben soll nach außen in die Welt, mit großer Vorfreude, es zu zeigen". (100)

"Abgesichert nach außen durch nützliches Tun, pflegte ich mein inwändiges Privatparadies." (107)

"Nun war es so, als sollte ich komplett ausgelöscht werden als Mutter, als Frau, als Künstlerin, als Mensch - zum Teufel mit mir." (113)

"Durch die Erzeugung von Kunst, und sie ist in meinem Leben immer ein Dreiklang aus Fleiß, Schönheit und Gemeinheit, kann ich in deutlicher Form die Zustände des Seins als Bilderfolge, als harmlos scheineinedes Bild, als Moritatenshow, als flächig angelegtes Beweismaterial, häufig am Beispiel meiner selbst darstellen." (152/153)

"Die Welt hat wirklich genug Bildende Künstler, und wenn ich an sie alle miteinander vereint denke, zieht mein Magen sich empfindlich zusammen, denn ich will nicht in diesen ungewollten Konkurrenzkampf ziehen." (179)

"Leben ohne irgendwas aus mir hervorzubringen, geht nicht. Kann ich mein intensives Forschen und In-Formbringen der Weltkunde weiter nach hinten schieben, so wie alle anderen um mich herum das auch machen müssen? Muss ich wirklich als selbsternannte Schutzheilige der Schiefen die Welt heilen?" (181)

"Ich wäre so gern nützlich." (184)


Zitiert aus:
Marie S. Ueltzen, "FRÜHER IST HINTEN", Wohlfein edition Worpswede 2016, 2019. ISBN 978-3-980-75550-4


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